KÜNSTLERHAUS IM STADTKINO / STADTKINO IM KÜNSTLERHAUS – KIS / SIK 


Lange bevor es den Begriff „Programmkino“ überhaupt gab, war das Künstlerhauskino der erste und einzige Ort in Wien, wo man die Avantgarde des Laufbilds in Verbindung mit Filmkunst „vom Feinsten“ zu sehen bekam. Die Filme der Nouvelle Vague mit ihrer spröden manchmal verstörenden Bildsprache sowie die cineastischen Seelenlandschaften des menschliche Abgründe auslotenden Ingmar Bergmann, die im Künstlerhaus Kino erstmalig in Österreich zu sehen waren, führten zu so manchem Skandal beim bürgerlich-konservativen Kinopublikum der Stadt. 
Die Auf- und Umbrüche in der rasanten Dynamik der „10. Muse“, wie der Film damals genannt wurde, haben die Künstler/innen des Hauses immer schon fasziniert, was sich in einer mutigen Programmierung abseits des damals bereits existierenden Mainstreams niederschlug. Besonders die legendären Matineen, die nach einer längeren Unterbrechung von der Filmsektion in den 1980ern wieder aufgenommen wurden, boten einerseits heimischen jungen Filmschaffenden die erste Chance wahrgenommen zu werden, andererseits wurden immer wieder cross over Arbeiten von interdisziplinär tätigen Künstler/innen gezeigt, die, gerade weil sie nicht einzuordnen sind, neue Perspektiven und Rezeptionsmuster hervorbringen. 
Genau hier dockt die neue Veranstaltungsreihe

KÜNSTLERHAUS IM STADTKINO / STADTKINO IM KÜNSTLERHAUS (KIS / SIK) an, welche die Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs, Künstlerhaus (Kurt Brazda, Hubert Sielecki) in Zusammenarbeit mit dem Stadtkino im Künstlerhaus programmiert. 

Jeden 1. Dienstag im Monat erwartet ab nun das Publikum ein cineastisches Kinoerlebnis, das Wahrnehmungshorizonte in Frage stellt, verschiebt und manchmal auch sprengt. Vor allem (aber nicht nur) wird der Kurzfilm in jeder nur denkbaren Form als aphoristisches künstlerisches Statement in den Fokus gerückt. 

Demgemäß beginnt die Reihe am Dienstag den 1. April 2014 mit der Präsentation der nominierten bzw. preisgekrönten österreichischen Kurzfilme des Österreichischen Filmpreises 2013 und 2014 der Akademie des Österreichischen Films.

Begrüßung und Vorstellung der Filmemacher/innen:
Marlene Ropac, Geschäftsführung der Akademie des Österreichischen Films und Kurt Brazda, Regisseur (Gründungsmitglied der Akademie des Österreichischen Films)
 
19:00 Uhr: Kurzfilme Österreichischer Filmpreis 2014 
ERDEBEERLAND, Florian Pochlatko (AT, 2103, 33 Min.) – Bester Kurzfilm – Österreichischer Filmpreis 2014 
SPITZENDECKCHEN, Dominik Hartl (AT, 2012, 26 Min.) 
TRESPASS, Paul Wenninger (AT, 2012, 11 Min.) 

21:00 Uhr: Kurzfilme Österreichischer Filmpreis 2013 
366 TAGE, Johannes Schiehsl (AT, 2011, 12 Min.) 
HATCH, Christoph Kuschnig (AT, 2012, 19 Min.) 
UNSER LIED, Catalina Molina (AT, 2012, 30 Min.) – Bester Kurzfilm – Österreichischer Filmpreis 2013 


Am Dienstag dem 6. Mai 2014 ist der mehrfach preisgekrönte Animationsfilmer Jochen Kuhn (Professor an der Filmakademie Ludwigsburg, Deutscher Kurzfilmpreis in Gold, 2013) zu Gast und präsentiert in zwei Programmen seine außergewöhnliche und suggestive Betrachtung der Welt. 

Im Juni 2014 zeigt das Stadtkino im Künstlerhaus dann eine Auswahl von filmischen Arbeiten, die in den Jahren von 1962 bis 2012 an der Universität für Angewandte Kunst in Wien entstanden sind. Dabei wird ganz deutlich, dass speziell diese österreichischen Künstler/innen immer wieder subversive Impulse gesetzt haben, welche die Sehgewohnheiten radikal veränderten.