DR. HILDE HAWLICEK Bundesministerin für Unterricht, Kunst und SportDas österreichische Filmschaffen befindet sich zweifellos in einem deutlichen Aufwind. Internationale Festivaleinladungen, eine ständig wachsende weltweite Nachfrage nach österreichischen Filmen für Filmwochen, Festivals und Filmmessen zeigen diesen Trend deutlich an. Die Vergabe des “Goldenen Kaders” für die beste Kameraleistung in einem biennalen Rhythmus durch den Verband Österreichischer Kameraleute ist daher in unserem gemeinsamen Bemühen eine wichtige und äußerst begrüßenswerte Initiative und damit auch ein wertvoller Beitrag für das heimische Filmschaffen. Als zuständige Ressortleiterin für die Filmförderung in Österreich möchte ich daher im internationalen Jahr des Films und des Fernsehens einen weiteren Impuls in dieser Richtung setzen: Der “Josef Petzval-Preis” soll daher besonders die Kameraassistenten auszeichnen. Gerade ihr Beitrag ein, oft nicht erkannter, aber umso notwendigerer Baustein für eine innovative und subtile Bildsprache, die letztendlich den Erfolg ausmacht. Ich wünsche daher der Initiative der Österreichischen Kameraleute auch weiterhin den besten Erfolg und die “VERDIENTE ANERKENNUNG”.

 

DR. HILDE HAWLICEK
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Sport

 


 

Dr.Helmut Zilk - Bürgermeister der Stadt Wien

Film als Kunstform hat in Österreich und besonders in Wien eine lange Tradition. Viele Filmschaffende haben Österreich in der NS-Zeit freilich verlassen müssen. Ohne Übertreibung kann man sagen, daß die Filmmetropole Hollywood ohne die vielen Österreicher um einiges ärmer wäre. Wenn Wien auch selbst schon lange über keine kommerzielle Filmproduktion von wirklich internationaler Bedeutung verfügt, so sind die Impulse, die von unserer Stadt ausgehen, nicht zu übersehen. Ob es engagierte Produktionen junger Regisseure sind, die internationale Anerkennung finden, ob es unsere Schauspieler sind, die Österreich in der Welt repräsentieren, ob es Österreichische Kameraleute und High-Tech-Kameras sind, die in der Fachwelt einen guten Ruf genießen, oder ob sich Wien neuerdings verstärkt um ausländische Produktionen in der Bundeshauptstadt bemüht: Wien darf sich nach wie vor als Filmstadt fühlen. In diesem Sinn gratuliere ich den Gewinnern des “Goldenen Kaders” zu ihrer Auszeichnung und wünsche Ihnen weiterhin viel künstlerischen Erfolg.

 

 

DR. HELMUT ZILK
Bürgermeister der Stadt Wien

 


 

VORWORT

Der Verband Österreichischer Kameraleute (a.a.c.) verleiht heuer wieder den “Goldenen Kader” für Spitzenleistungen österreichischer Kameraleute in der Film- und Fernsehbranche.
Der Preis wurde 1986 aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens der offiziellen Berufsvereinigung der heimischen Kameraleute geschaffen und heuer zum zweitenmal vergeben. Der Zweijahres-Rhythmus wurde deshalb gewählt, um ein möglichst große Zahl von Produktionen zu erfassen und einer Bewertung zuführen zu können.
Heuer ist zu den beiden Sparten SPIELFILM/TV-FILM und DOKUMENTATION/INDUSTRIEFILM als dritte die Sparte KURZFILM (Spots, Videoclips etc. bis 5 Minuten Länge) dazugekommen.
Die Jury, die über die Nominierung entscheidet, hatte heuer über 50 Filme und Videobänder mit einer Gesamtdauer von rund 40 Stunden zu begutachten. In einem strengen Ausleseverfahren wurden 13 Produktionen nominiert, wobei in Anbetracht der großen Zahl von Einreichungen alleine schon die Nominierung als große Auszeichnung angesehen werden kann.
Eine zweite Jury hat nunmehr die drei Preisträger bestimmt, die erst am Tag der Verleihung bekanntgegeben werden.
Nach welchen Kriterien die Leistungen einer Kamerafrau oder eines Kameramanns zu bewerten sind, unterliegt nicht so sehr modischen Tendenzen als vielmehr auch der Frage, ob ein ehrlicher Gestaltungswille spürbar ist oder nicht. Grundsätzlich gilt aber, daß nur die profunde Beherrschung des technischen und künstlerischen Handwerks in Verbindung mit einem instinktsicheren Stilempfinden ernstzunehmende Leistungen bei der Kameraführung hervorbringt. Der Kameramann muß mit dem zu verfilmenden Stoff ebenso vertraut sein wie Autor und dem Sujet entsprechende Regisseur, um eine Bildsprache zu entwickeln. Im Licht dieser Erkenntnis kann die Kameraführung nur dann als werden, wenn sie sich voll und “gelungen” angesehen ganz dem umzusetzenden Inhalt anpaßt. Eine vom Thema losgelöste Bildgestaltung ist daher sowohl vom Gesichts- punkt der Professionalität als auch vom künstlerischen Anspruch her als minderqualifiziert einzustufen, wenn sie sich lediglich in optischen Effekten und Lichtspielereien- und mögen sie noch so beeindruckend sein ergeht.
In der Phase der Dreharbeit kommt Mitarbeiter des Regisseurs die höchste dem Kameramann als engstem des Projektes zu. Die Visualisierung Verantwortung für die Realisierung der Botschaft von Autor und Regie sowie die Umsetzung aller im Rahmen der Produktion geleisteten Tätigkeiten der kreativ-dispositiven Mitarbeiter in Schauwerte erfordert die genaue Kenntnis aller produktionstechnischen Abläufe bei der Filmerstellung.
In einer Informations- und Mediengesellschaft, die durch optische Reizüberflutung charakterisiert wird, ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit der zu wählenden Bildsprache zum zentralen Anliegen der an der Film-oder Fernsehkamera kreativ Tätigen geworden. Das sinnvolle Bild im Gegensatz zur sinnentleerten optischen Spielerei wird somit zum Erkennungszeichen für den Qualifizierten und unterscheidet ihn vom begabten Dilettanten (im positiven Sinn des Wortes).
Das Wissen um die Vielzahl der Möglichkeiten der Bildersprache ist jedoch nicht von der Erfahrung über deren Wirkungsweise zu trennen. Vergleichbar den Tönen in der Musik beeinflussen Licht- und Bildgestaltung im dramaturgischen Aufbau des Films vehement das Unterbewußtsein und damit die Gefühle des Zusehers. Die Kenntnis dieses Einflusses verlangt auch vom Kameramann als Mitgestalter den verantwortungsvollen Einsatz der ihm verfügbaren künstlerischen und technischen Mittel. Da Film und Fernsehen jene Medien sind, die in der Öffentlichkeit mit der stärksten Erlebnisintensität rezipiert werden, tragen die Kameraleute gemeinsam mit allen anderen Medienschaffenden eine hohe soziale Verantwortung. Profes- sionalismus als Bestandteil der künstlerischen Potenz dokumentiert sich unter anderem auch darin, daß diese Verantwortung als Teil des Berufsethos angenommen wird.
Die Verleihung des “Goldenen Kaders” soll gerade im Film- und Fernsehjahr 1988 einer breiten Öffentlichkeit zum Bewußtsein bringen, daß unser Land im Filmbereich ein gewaltiges und vor allem unverwechselbares Potential hochqualifizierter Fachkräfte besitzt. Sollte uns dieser Umstand nicht dazu motivieren, auch im Bereich von Film und Fernsehen unseren Anspruch, eine europäische Großmacht zu sein, anzumelden ?

 

KURT BRAZDA

 


 

Liste aller eingereichten Arbeiten für die Verleihung “GOLDENER KADER“

SPIELFILM/FERNSEHSPIEL

Aller Bilder ledig – “Meister Eckhart”, Franz Riess
Atahualpa – Tatort, Rudolf H. Murth
Befristeter Aufenthalt, Rudolf H. Murth
Belle’s Paradise, Volker Otte
Das rauhe Leben, Gerhard Hierzer
Der Fall Harrer, Moritz Gieselmann
Die Strudelhofstiege, Laszlo Nemeth
El Profesor Die Bilgeri Show
Eurocop 1 – Die Bestie vom Bisamberg, Volker Otte
Jonathana und die Hexe, Bernd Neuburger
Metaphysik der Haifische – Camillo Castiglioni, Toni Peschke
Motivsucher, Michael Epp
Schauplatz Narrenturm, Kurt Brazda
Schmutz, Walter Kindler
Sterben werd’ ich um zu leben – Gustav Mahler, Dieter Gessl
Sternberg – Shootingstar, Hans Selikovsky

 

DOKUMENTATION

Auf dem Weg zur Sonne – Die Malerin Elisabeth Bauerstein, Haavard Seeböck/ Markus Wernig
Austria electronica, Peter Scheiblin
Das Geständnis, Charles Fürth
Dem Leben ein Ende machen, Mixhael Bindlechner
Der Herausforderer – Björn Dukerbeck, Gerd Schmeja
Der Tod zum Leben, Heribert Senegacnik
Die ehrenwerte Gesellschaft, Volker Otte
Die südsteirische Weinstraße, Heribert Senegacnik
Fenstergucker “Palladio”, Rudolf H. Murth
Hab’ nur mehr ein bittres Lachen – Salut für H.C.Artmann Peter Fröhlich/Erwin Janka
Juden heute in Wien, Stefan Mussil
Kunststofftechnologie aus Österreich, Peter Scheiblin
Küss’ die Hand, Österreich – Manfred Deix und seine Bilder Peter Röhsler
Mord in der Wurlitzergasse, Gerd Proser
Spektrum: Seid verschlungen Milliarden, Wolfgang Koch
Spiegelbilder – Alfred Hrdlicka, Franz Zecha
Spiegelbilder – Sabine Sinjen, Kurt Brazda
Tausend und eine Macht, Harald Mittermüller
Timghriwin, Elinor Pavlousek
Was könnte ich werden – Lehrberufe im Nahrungsmittelbereich, Heinz Späth
Was könnte ich werden – Kunststoffverarbeiter, Peter Scheiblin
Winter assignment Austria, Wolfgang Hackl
Zauberwelt der Schmetterlinge, Hubert v. Walterskirchen
Zigeuner unterm rotem Stern, Stefan Mussil
Zens – Vienna, Herbert Link


KURZFILM BIS 5 MINUTEN

Action by Stanford, Hans Selikovsky
Body next to body, Hans Selikovsky
E – Wirtschaft, Walter Kindler
Heftiger Herbst, Wolfgang Hack/Mantred Haspel
Joka, Wolfgang Hackl
Literix “Heiligenverehrung”, Hans Drapal
Loretta, Wolfgang Hackl
Moby Dick, Wolfgang Hackl
Mozartkugel “Mirabell”, Wolfgang Hackl
UHU, Wolfgang Hackl


FILMMATINEE IM KUNSTLERHAUSKINO

Die mit dem “Goldenen Kader” ausgezeichneten Filme werden am 12. Juni 1988 um 11 Uhr bei einer Matinee im Künstlerhauskino, 1010 Wien, Akademiestraße 13, bei freiem Eintritt gezeigt.

JUROREN

Erste Jury:

Sonja Glanz, Cutterin;
Elio Carniel, Kameramann;
Hans Selikovsky, Kameramann


Zweite Jury:

Karin Brandauer, Regisseurin;
Walter Davy, Regisseur;
Wolfgang Dickmann, Kameramann;
Helmut Dimko, Journalist;
Walther Klingohr, Filmproduzent


SPIELFILM/FERNSEHSPIEL

MICHAEL EPP

“MOTIVSUCHER”

Buch und Regie: Ernst Josef Lauscher
Für Pannen war bei den Dreharbeiten zum “Motivsucher” keine Zeit. Also durften uns keine passieren. Und, welch Wunder, es hat hingehauen.


GERHARD HIERZER

“DAS RAUHE LEBEN”

Buch: Felix Mitterer Regie: Heide Pils
Die Kargheit des Lebens zu Petzolds Zeiten war nur schwer optisch umzusetzen. Wir mußten dabei auf dem schmalen Grat zwischen eindrücklicher Darstellung dieser Kargheit und der Gefahr, sie durch eine Überbetonung zu abstrahieren, gehen.

Goldener Kader 88 - Das rauhe Leben


Goldener Kader 88 - SchmutzWALTER KINDLER

“SCHMUTZ’

Buch: P.Manker und M.Heineke

Regie: Paulus Manker

Wie immer der ganz normale Wahnsinn. Als wir das brennende Lager von innen filmten und es immer schöner brannte, glaubte die bereitstehende Feuerwehr schon, daß es zu gefährlich wird und begann mit Schaum zu löschen. Wir verbrachten daraufhin die nächste Nacht mit der Reinigung der Kameras.


Goldener Kader 88 - Sternberg ShootingstarHANS SELIKOVSKY

“STERNBERG SHOOTINGSTAR”

Buch: Peter Berecz

Regie: Niki List

Es ist noch niemandem aufgefallen, daß die Alt-Erlaaer Wohnung im Studio nachgebaut wurde. Das war ja auch nicht das Problem. Aber wie schafft man es, bei einem Schwenk zum Fenster eine realistische Aussicht in den Kasten zu bekommen ? Sehen sie sich “Sternberg Shootingstar” an !
Vielleicht kommen sie hinter unser Geheimnis.


Goldener Kader 88 - Spiegelbilder UdineKURT BRAZDA

“SPIEGELBILDER – UNDINE”

Buch: Manfred Winter und Ernst A. Ekker Regie:Manfred Winter

Eine lohnende Aufgabe, weil man für “Spiegelbilder”-Produktionen sowohl das Buch (Undine) als auch den Gast (Sabine Sinjen) gut kennen muß. Schwierig wird es dort, wo man nicht einfach Literatur in Bilder umsetzt, sondern sie auch noch “verrätseln” muß, ohne die Zuschauer vom Gesprochenen abzulenken.


HARALD MITTERMÜLLER

“TAUSEND UND EINE MACHT”

Buch und Regie: Prof.Erich Feigl

Den Lebensraum und die Lebensart der Turkvölker in Zentralasien unverfälscht mit der Kamera einzufangen ist wohl eine der schönsten Aufgaben, die es für einen Kameramann gibt. Dafür nimmt man gerne alle auftretenden Probleme in Kauf.


Goldener Kader 88 - PalladioRUDOLF H. MURTH

“FENSTERGUCKER – PALLADIO”

Buch und Regie: Georg Madeja

Das Problem bei Palladio war, die Zuschauer nicht durch eine zu dominante Kameraführung von Palladios Architektur abzulenken. Dazu gehört neben einer subtilen Kameraführung vor allem eine ausgewogene, natürliche Beleuchtung, um den realen Eindruck von Palladios Bauten auch am Bildschirm zur Wirkung zu bringen.

 


Goldener Kader 88 - TimghriwinELINOR PAVLOUSEK

TIMGHRIWIN

Buch: Norbert Mylius Regie: Said Manafi

Hundert und eine Berberbraut zelebrieren eine Massenhochzeit….Was sollen Worte da noch beschreiben..


Goldener Kader 88 - Der HerausfordererGERD SCHMEJA

“DER HERAUSFORDERER”

Buch und Regie: Bernd Seidel

Bei den Dreharbeiten hat das Meer seine Liebe zu mir entdeckt. Die starke Unterwasserströmung und meterhohe Wellen hinderten mich eine ganze Weile daran, wieder an Land zu kommen. Am Strand winkten alle freundlich und bewunderten meine Fähigkeit, bei so einem Wellengang nicht nur mit einer Kamera in der Hand zu schwimmen, sondern auch noch zurückzuwinken.


Goldener Kader 88 - Die Südsteirische WeinstrasseHERIBERT SENEGACNIK

“DIE SUDSTEIRISCHE WEINSTRASSE”

Buch und Regie: Ingrid Melzer

Die Poesie der Bilder entsteht aus dem Zusammenwirken von Gegensätzen. Um die literarische Gewichtung und die kontrastreichen Landschaftsstimmungen zu vermitteln, haben wir versucht, einen besonderen Bildstil zu entwickeln. Diesseits und jenseits aller Bilder hat der Zuschauer die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild über das südsteirische Weinland zu machen.


KURZFILM BIS 5 MINUTEN

WOLFGANG HACKL

“ACTION BY STANFORD”

Buch und Regie: Walter Knofel

Donnerstag Flug in die USA, Freitag Vorbereitung, Samstag drehen und am Sonntag wieder zurück nach Österreich. Das Ganze während der Drenarbeiten zu einem anderen Film. Ich kann nur allen anderen Beteligten danken denn ohne einer optimalen Vorbereitung wäre “Action by Stanford” sonst nie zustandegekommen.


Goldener Kader 88 - LorettaWOLFGANG HACKL

“LORETTA”

Buch und Regie: Harald Sicheritz

Geld war für diesen Film praktisch keines vorhanden, dafür aber umso mehr Engagement bei allen Mitwirkenden. Soviel Engagement, daß ein Techniker einen seitlichen Ausleger am “Skorpion” montierte. Ich kam erst drauf, daß der letzte Schwenk kein Schwenk, sondern der Zusammenbruchs unseres “Spezialskorpions” war, als ich auf zersplitterten Kulissenteilen lag.

 

 


Goldener Kader 88 - E-WirtschaftWALTER KINDLER

“E-WIRTSCHAFT”

Buch und Regie: Fritz Stefan Maier

Eine geistig und körperlich erschöpfende Arbeit. Geistig, weil man schöne “Fingerübungen” mit Sachen machen konnte, die sonst nie gefragt sind, und körperlich, weil wir mit der ganzen Ausrüstung zu Fuß über eine Stunde lang zu einem Wasserfall gehen mußten, der sich dann als absolut ungeeignet für einen Dreh entpuppte.


Goldener Kader 88 - Body next to BodyHANS SELIKOVSKY

“BODY NEXT TO BODY.

Buch und Regie: Hannes Rossacher und Rudi Dolezal

Das altbekannte Problem des Kameramanns: Wie lasse ich den kleinen männlichen Darsteller (Falco) genau so groß aussehen wie seinen weiblichen Partner (Brigitte Nielsen).

 

 

 


JOSEF PETZVAL-PREIS

Als der Verband Österreichischer Kameraleute 1986 den “Goldenen Kader” für die beste Kameraführung in österreichischen Spiel- und Fernsehfilmen sowie Dokumentar- und Kurzfilmen ins Leben rief, war der Hauptgedanke, den Fachleuten hinter dem Sucher die gebührende Ehrung für ihre Arbeit zuteil werden zu lassen.

Der beste Kameramann ist aber ohne die Hilfe seines Kameraassistenten in der heutigen Filmproduktion undenkbar.

Das Bundesministerium für Unterricht und Kunst hat nun den mit 15.000 Schilling dotierten “Josef Petzval-Preis” gestiftet, mit dem besonders verdiente Kameraassistenten geehrt werden sollen und der heuer zum ersten Mal durch Bundesministerin Dr.Hilde Hawlicek vergeben wird. In Zukunft wird der “Josef Petzval-Preis” so wie der “Goldene Kader” zweijährlich vergeben.

 

SEPP WAWRA

Der erste “Josef Petzval-Preis” wurde an einen der ersten Kameraasistenten Österreichs, an Sepp Wawra, verliehen.

Sepp Wawra, vor rund 67 Jahren in Wien geboren, erlernte zuerst den Beruf des Kfz-Mechanikers, ehe er seine Berufung zum Film erkannte. Nach dem 2.Weltkrieg sammelte Sepp Wawra erste Erfahrungen im Fach. Der Kinoboom zog Sepp Wawra bald ins Ausland. Aus den 50er Jahren ragt “Die Prinzessin und Olympia” mit Sophia Loren aus seiner langen Filmliste heraus. In den 60er Jahren ging es dann Schlag auf Schlag. Erwähnt seien nur “Die Reise” mit Yul Brynner, John Hustons “Spaziergang zwischen Leben und Tod” sowie mehrere Filme mit Richard Widmark und Robert Taylor. In den 7oer und 80er stechen besonders die mit Xaver Schwarzenberger produzierten Filme und die Zusammenarbeit mit Rainer Werner Faßbinder aus dem Opus Wawras hervor. “Berlin Alexanderplatz” oder “Lili Marleen” sollen hier nur als Stellvertreter für die vielen anderen Filme stehen, an denen Sepp Wawra mitwirkte und die durch seine Mitwirkung um jene Details bereichert wurden, die diese Filme von anderen unterscheiden.

Der Verband Österreichischer Kameraleute gratuliert Sepp Wawra aus ganzem Herzen zu seinem Lebenswerk, das sicher noch lange nicht abgeschlossen ist.


AAC-Verbandsvorstand:

Obmann: Kurt BRAZDA
Obmannstellvertreter: Gerald FREY
Walter KINDLER

Vorstandsmitglieder: Heinz BROSSMANN
Hans JUNEK
Rudolf H.MURTH
Peter SCHEIBLIN
Heinz SPATH

 

Impressum:

Medieninhaber: Verband Österreichischer Kameraleute, Künstlerhaus, 1010 Wien, Karlsplatz 5, Mag. Kurt Brazda

Organisation und Pressebetreung: Herta Straka
Graphische Gestaltung: Ingo Wessely
Redaktion: Toni Straka
Satz: Desktoppublishing
Druck: Profildruck, 1030 Wien

 

Wir danken den folgenden Sponsoren für ihre Unterstützung:

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport
Cine-Service
Gesellschaft bildender Künstler Österreichs – Künstlerhaus
Kodak Gesellschaft m.b.H.
Listo Film – Houdek & Kurek
Moviecam
Robert Bosch AG

 

Goldener Kader 88 - Begleitheft